Arzneipflanzenlexikon

Afrikanischer Pflaumenbaum

Botanische Bezeichnung

Afrikanischer Pflaumenbaum – Prunus africana (Hook. f.) Kalkman

Familie

Rosengewächse (Rosaceae)

Wissenswertes zur Pflanze

Der Afrikanische Pflaumenbaum wächst in den bergigen Waldgebieten Afrikas in Höhen zwischen 1500 und 2000 m. So findet man ihn im tropischen Ostafrika (Kenya, Tanzania, Uganda), im Nordosten (Ethopien, Sudan), im tropischen Südafrika (Angola, Mozambique, Zambia, Zimbabwe) und im westlichen tropischen Afrika (Ghana, Kamerun, Zaire), aber auch im nicht-tropischen Südafrika. Es ist ein bis 30 m hoher Baum, der bei dieser Größe dann einen Stammdurchmesser von 1 Meter hat. Die Blätter sind glänzend, spitz zulaufend und, oft mit rötlichen Blattstielen, gegenständig sitzend. Die Blüten sind weißgrünlich, sitzen gebündelt in den Blattachseln, die daraus hervorgehende Frucht ist bitter. Kernholz und Rinde riechen stark nach Bittermandeln, was dem Holz den Namen „Afrikanisches Stinkholz“ eingebracht hat.

Arzneilich verwendete Pflanzenteile (Droge)

Verwendet wird die ganze oder geschnittene, getrocknete Rinde der Stämme und Zweige (Afrikanische Pflaumenbaumrinde – Pruni africanae cortex).
Lieferländer der Droge sind Kamerun, Madagaskar, Kenia, Äquatorialafrika und die DR Kongo

Inhaltsstoffe der Droge

Afrikanische Pflaumenbaumrinde enthält Phytosterole, Triterpene, gesättigte und unge­sättigte Fettsäuren und Lignane.

Qualitätsbeschreibungen

Die Qualität der Afrikanischen Pflaumenbaumrinde (Prunae africanae cortex) ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.

Medizinische Anwendung

Anerkannte medizinische Anwendung

Das HMPC hat Afrikanische Pflaumenbaumrinde als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft (siehe „Traditionelle Anwendung“).
ESCOP: zur symptomatischen Behandlung von Miktionsbeschwerden im Zusammenhang mit Benigner Prostatahyperplasie (BPH) im Stadium I und II (nach Alken) oder Stadium II und III (nach Vahlensieck) wie schmerzhaftes und häufiges Wasserlassen, nächtlicher Harn­drang und Harnverhalten.
Kommission E: keine Monographie für Afrikanische Pflaumenbaumrinde.

Traditionelle Anwendung

Afrikanische Pflaumenbaumrinde in Form von Dickextrakten (DEV 114-122:1, Aus­zugs­mittel Chloroform) wurde vom HMPC als traditionelles pflanzliches Arzneimittel (§ 39a AMG) eingestuft. Basierend auf langjähriger Erfahrung kann Afrikanische Pflaumen­baum­rinde bei Beschwerden der ableitenden Harnwege im Zusammen­hang mit benigner Pro­statahyperplasie (BPH) eingesetzt werden, wenn ärzt­licherseits eine ernsthafte Er­krankung ausgeschlossen wurde.

Arzneiliche Drogenzubereitungen in Fertigarzneimitteln

  • Lipophiler Extrakt (DEV 114-122:1); Extraktionsmittel Chloroform

Dosierung

Fertigarzneimittel: siehe Packungsbeilage;
Teeaufguss: entfällt

Bereitung eines Teeaufgusses

entfällt

Hinweise

Da Afrikanische Pflaumenbaumrinde nur die Beschwerden einer vergrößerten Prostata bessert, nicht aber die Vergrößerung der Prostata als solche verhindert (symptomatische Behandlung), muss zur Kontrolle regelmäßig ein Arzt aufgesucht werden.
Bei Kindern und Jugendlichen ist das Krankheitsbild der Benignen Prostatahyperplasie (BPH) nicht relevant, weswegen eine Anwendung ohnehin nicht vorgesehen ist.

Nebenwirkungen

Bei der Einnahme von Afrikanischer Pflaumenbaumrinde kommt es gelegentlich zu Magen­beschwerden.

Wechselwirkungen

Keine bekannt

Literaturhinweise

Drogenmonographien

HMPC (2017, 2024), ESCOP (2020), WHO Vol. 2

Weiterführende Literatur

Schilcher: Leitfaden Phytotherapie
Van Wyk: Handbuch der Arzneipflanzen
Kommentar zum Europäischen Arzneibuch (Afrikanische Pflaumenbaumrinde, Nr. 1886)

 

Adonisröschen    Afrikanischer Pflaumenbaum    Aloe    Andorn    Angelica    Anis    Arnika    Artischocke    Augentrost    Australischer Teebaum    Bärentraube    Baldrian    Beinwell    Belladonna    Benediktenkraut    Bilsenkraut    Birke    Bitterklee    Bitterorange    Bittersüßer Nachtschatten    Blutweiderich    Blutwurz    Bockshornklee    Boldostrauch    Brechwurz    Brennnessel    Brombeere    Bruchkraut    Buchweizen    Cannabis    Cayennepfeffer    Chinarindenbaum    Cranberry    Digitalis    Diptam-Dost    Dost    Echinacea    Efeu    Ehrenpreis    Eibisch    Eiche    Eisenkraut    Eleutherococcus    Engelsüß    Engelwurz    Enzian    Ephedra    Erdbeere    Erdrauch    Esche    Eukalyptus    Färberdistel    Faulbaum    Fenchel    Fichte    Fingerhut    Flohkraut / Flohsamen-Wegerich    Frauenmantel    Gänsefingerkraut    Gartenbohne    Gelbwurz    Gewürznelken    Ginkgo    Ginseng    Gliedkraut    Goldrute    Grindelia    Gundelrebe / Gundermann    Habichtskraut    Hafer    Hagebutte    Hamamelis    Hanf    Hauhechel    Heidelbeere    Herzgespann    Hibiscus    Himbeere    Hirtentäschel    Holunder    Hopfen    Huflattich    Indischer Hanf    Indischer Wegerich / Indisches Flohsamen-Kraut    Indischer Weihrauch    Ingwer    Ipecacuanha    Iris    Isländisches Moos    Johannisbeere    Johanniskraut    Kamille    Kamille, Römische    Kapland-Pelargonie    Kapuzinerkresse    Kastanie    Katzenbart    Katzenpfötchen    Kava-Kava    Kiefer    Klette    Knoblauch    Königskerze    Kolabaum    Krauseminze    Kretischer Dost    Kreuzdorn    Kümmel    Kürbis    Kurkuma    Labkraut    Latsche    Lavendel    Lein    Liebstöckel    Linde    Löwenzahn    Lungenkraut    Mädesüß    Mäusedorn    Maiglöckchen    Majoran    Malve    Mariendistel    Mastix    Mate-Teestrauch    Meerrettich    Meerträubel    Meerzwiebel    Melisse    Minze    Mistel    Mönchspfeffer    Moosbeere    Mutterkraut    Myrrhe    Nachtkerze    Odermennig    Ölbaum    Orthosiphon    Passionsblume    Pelargonie    Perubalsam    Pfefferminze    Pflaumenbaum, afrikanischer    Preiselbeere    Primel    Quecke    Quendel    Rauschpfeffer    Rhabarber    Ringelblume    Rizinus    Römische Kamille    Rose    Rosenwurz    Rosmarin    Rosskastanie    Ruhrkraut    Sägepalme    Safran    Salbei    Schachtelhalm    Schafgarbe    Schlafmohn    Schlehdorn    Schleifenblume    Schlüsselblume    Schöllkraut    Schwarznessel    Schwertlilie    Senf    Senna / Sennespflanze    Sibirischer Ginseng    Sideritis    Sojalecithin    Sojapflanze    Sonnenhut    Sonnentau    Spitzwegerich    Stechapfel    Steinklee    Stiefmütterchen    Strohblume    Süßholz    Taigawurzel    Tang / Algen    Taubnessel    Tausendgüldenkraut    Teebaum    Teestrauch    Teufelskralle    Thymian    Tollkirsche    Tolubalsam    Traubensilberkerze    Tüpfelfarn    Vogelknöterich    Wacholder    Walnuss    Wegrauke    Wegwarte    Weide    Weidenröschen    Weihrauch    Weinrebe    Weißdorn    Wermut    Wunderbaum    Zauberstrauch    Zimt-Baum    Zistrose    Zwiebel