Arzneipflanzenlexikon

Steinklee

Steinklee
Foto: Sert�rner Bildarchiv

Botanische Bezeichnung

(Echter) Steinklee � Melilotus officinalis (L.) Lam.

Familie

Schmetterlingsbl�tengew�chse (Fabaceae)

Wissenswertes zur Pflanze

Der Steinklee ist eine an Weg- und Ackerr�ndern in Europa und Asien weit verbreitete Pflanze. Der Gattungsname Melilotus leitet sich ab von gr. �meli� (= Honig) und �lotos� (= Klee im weiteren Sinne) ab. In der Tat stellen die zahlreichen duftenden, hellgelben Bl�ten eine vorz�gliche Bienenweide dar. Das Artepitheton officinalis l�sst darauf schlie�en, dass es sich um eine alte Arzneipflanze handelt, denn die �Offizin� ist der Verkaufsraum einer Apotheke und �officinalis� bedeutet: in der Apotheke gebr�uchlich. Der deutsche Name �Steinklee� nimmt Bezug auf die bevorzugten Standorte, n�mlich die steinigen Weg- und Ackerr�nder, und auf die Dreiz�hligkeit der Bl�tter (�Kleebl�tter�).

Der Steinklee wird bis fast 1 m hoch. An den langen St�ngeln stehen die dreiz�hligen Bl�tter mit verkehrt eif�rmigen, unregelm��ig schwach gez�hnten Bl�ttchen. Die kleinen, gelben Schmetterlingsbl�ten stehen zu 30 bis 70 in einseitswendigen Trauben; ihre Fl�gel sind gr��er als das Schiffchen. Bei der Fruchtreife bilden sich dann die hellbraunen rundlichen H�lsen. Bl�tezeit ist Mai bis September.

Arzneilich verwendete Pflanzenteile (Droge)

Verwendet wird das zur Bl�tezeit geerntete, getrocknete Kraut (Steinkleekraut - Meliloti herba). Durch enzymatische Vorg�nge beim Trocknen entsteht das fl�chtige Cumarin, das der Droge ihren typischen Geruch verleiht.
Die Droge stammt aus Kulturen in osteurop�ischen L�ndern.

Inhaltsstoffe der Droge

Steinkleekraut enth�lt Cumarin, Melilotosid, Flavonoide und Saponine.

Qualitätsbeschreibungen

Die Qualit�t des Steinkleekrauts (Meliloti herba) ist im Europ�ischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.

Medizinische Anwendung

Anerkannte medizinische Anwendung

Das HMPC hat Steinkleekraut als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft (siehe �traditionelle Anwendung�).
ESCOP: innerlich gegen Beschwerden bei chronisch ven�ser Insuffizienz (CVI) wie Schmerzen und Schweregef�hl in den Beinen, n�chtliche Wadenkr�mpfe, Juckreiz und Schwellungen.
Kommission E: innerlich bei chronisch ven�ser Insuffizienz (CVI) wie Schmerzen und Schweregef�hl in den Beinen, n�chtliche Wadenkr�mpfe, Juckreiz und Schwellungen: zur unterst�tzenden Behandlung der Thrombophlebitis, des postthrombotischen Syndroms, von H�morrhoiden und Lymphstaus; �u�erlich bei Prellungen, Verstauchungen und oberfl�chlichen Bluterg�ssen.

Traditionelle Anwendung

Steinkleekraut wurde vom HMPC als traditionelles pflanzliches Arzneimittel (� 39a AMG) eingestuft. Basierend auf langer Erfahrung kann Steinkleekraut innerlich zur Besserung der Beschwerden, die im Zusammenhang mit leichten ven�sen Durch­blutungs­st�rungen entstehen, wie z. B. Schweregef�hl in den Beinen, eingesetzt werden; �u�erlich zur Behandlung leichter Hautentz�ndungen.

Arzneiliche Drogenzubereitungen in Fertigarzneimitteln

  • geschnittenes Steinkleekraut zur Teebereitung
  • Fluidextrakt in Fl�ssigkeiten
  • Trockenextrakte in Tabletten und Kapseln
  • Melilotus officinalis hom�opathische Urtinktur in Tropfen und anderen Fl�ssigkeiten

Dosierung

Fertigarzneimittel: siehe Packungsbeilage;
Teeaufguss: Das Trinken von Steinkleekrauttee wird wegen des schwankenden Cumarin­gehalts in der Droge nicht empfohlen (siehe Hinweise).

Hinweise

Patienten mit einer Leberkrankheit in der Krankheitsgeschichte sollen Steinkleekraut vor­sichtshalber nicht einnehmen.
Cumarin hat sich bei verschiedenen Tierarten als lebertoxisch erwiesen. Die Vermutung einer mutagenen, genotoxischen und karzinogenen Wirkung hat sich allerdings nicht best�tigt. Die tolerierbare Tagesdosis (TDI) betr�gt 0,1 mg/kg K�rpergewicht (Bundes­institut f�r Risikobewertung).
Von einer Einnahme von Steinkleekraut w�hrend der Schwangerschaft und Stillzeit ist abzuraten, da bisher noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vorliegen; von einer Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird wegen mangelnder Erkenntnisse abgeraten.

Nebenwirkungen

Gelegentlich Magenbeschwerden

Wechselwirkungen

Steinkleekraut soll nicht gleichzeitig mit gerinnungshemmenden (blutverd�nnenden) Mit­teln eingenommen werden.

Literaturhinweise

Drogenmonographien

HMPC (2018), ESCOP (2003), Kommission E (1986)

Weiterführende Literatur

Wichtl: Teedrogen und Phytopharmaka
Schilcher: Leitfaden Phytotherapie
Van Wyk: Handbuch der Arzneipflanzen
Kommentar zum Europ�ischen Arzneibuch (Steinkleekraut, Nr. 2120)

 

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